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Linux: es muss nicht unbedingt Windows sein. Oder doch?


Linux Kubuntu
Linux Kubuntu (Screenshotvon kubuntu.org)

Artikel von Andreas Paersch und Jörg Reece

Erstmalig erschienen in der Baltonzeitung 01/2025

Danach hier in der Zusammenfassung als Blogbeitrag



„Auf meinem Laptop ist sicherlich auch Windows“ - so oft die Antwort, wenn man private Nutzer nach dem Betriebssystem fragt. Denn man will ja nur „ins Internet“, eine E-Mail versenden oder ein Bild bearbeiten. So bleibt zuweilen unberücksichtigt, dass es dafür im Hintergrund eine „technische Einheit“ gibt, die das Zusammenspiel dieser und anderer Programme sowie von Festplatte, Tastatur und anderen „Bauteilen“ regelt. Das Betriebssystem! Und der „Klassiker“ bei diesen Betriebssystemen ist Microsoft Windows mit einem Marktanteil weltweit von 75%. Gefolgt mit 15,5% von Mac OS (die Welt der Marke Apple) sowie Linux (4,5%).

 

Windows ist Marktführer – warum sich dann Gedanken machen über Alternativen? Das Thema Datenschutz ist hier eine der größten Sorgen, die wir uns in der Computerhilfe machen. Zunehmend mehr müssen Anmeldedaten und Anwenderdateien nicht mehr auf dem eigenen PC oder Laptop, sondern online bei Microsoft hinterlegt werden. Und die neue Recall-Funktion ab Windows 11, eine Art Tagebuch über Suchanfragen und besuchte Seiten im Internet, hat doch auch ein „Geschmäckle“, da man sich als User nicht sicher ist, was letztlich mit diesen Daten passiert.

 

Und dagegen bei Linux:

  • Es gibt nicht nur ein Betriebssystem, sondern verschiedene sogenannte „Distributionen“ wie bspw. Linux Ubuntu oder Linux Mint.

  • Die Linux-Distributionen sind „quell-offen“, sodass – für den IT-Profi“ nachvollziehbar ist, wie Daten verarbeitet werden.

  • Linux ist als Open-Source-Software kostenfrei einsetzbar.

  • Linux ist weniger anfällig für Viren.

  • Linux schont die Ressourcen, sodass es auch auf älteren „leistungsschwachen“ Laptops möglich ist. Und sollte es eine neue Programm-Version Ihrer Linux-Distribution geben, müssen Sie dafür auch nicht gleich einen leistungsfähigeren Laptop kaufen.

  • Linux bietet viele Programme sowie umfangreiche Unterstützung für den Benutzer.

 


Linux oder Windows – was ist denn jetzt besser?


Hierzu kann man keine pauschale Antwort geben, denn es gibt bei beiden Betriebssystemen Vorteile und Nachteile, die es zu bewerten gilt. So hat jeder Nutzer andere individuelle Bedürfnisse und Präferenzen. Oder der Nutzer hat spezielle Programme, die nur unter einem bestimmten Betriebssystem laufen.

 

Unser Tipp: vielleicht haben Sie ja noch einen alten Laptop im Regal, mit dem Sie die ersten Schritte auf Linux austesten wollen – wir wünschen Ihnen viel Freude dabei!



 

Einladung zum Webinar:


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Im 2. Teil unseres Artikels gehen wir noch etwas mehr in die Tiefe, um Ihnen weitere Einblicke in dieses Betriebssystem zu liefern.  Vielleicht treffen Sie am Ende die Entscheidung,  dieses Betriebssystem selbst auszuprobieren?

 

Eine kleine Entschuldigung vorweg: Wir sind bestrebt, das Fach-Chinesisch außen vor zu lassen und nicht allzu technisch zu werden. Falls uns doch ein unverständlicher Begriff durchgewitscht sein sollte, zögern Sie nicht, uns dies zu schreiben. Wir werden dann nach einer verständlicheren Erklärung suchen.


Wer hat Linux erfunden?


Der Initiator für das Betriebssystem Linux ist Linus Torvald. Er  wurde im Dezember 1969 geboren. Seinen ersten "Computerjob" hatte er durch seinen Großvater mit 11 Jahren.  Und eigentlich war die Erfindung von Linux anfangs wohl nur ein Hobby-Projekt, mit dem er sich als IT-Student 1991 beschäftigte. Er konnte da noch nicht ahnen, dass er dabei war, ein so leistungsfähiges Betriebssystem zu schaffen, dass sogar Microsoft Anzeigen gegen sein Produkt schaltete. Das lizenzfreie und modular aufgebaute Betriebssystem wird heute von Programmierern auf der ganzen Welt weiterentwickelt.



Was sind "Distributionen"? Gibt es mehr als nur ein Linux?


Linux gibt es nicht in unterschiedlichen Versionen, sondern es sind eher unterschiedliche Ausgaben aus verschiedenen Entwicklergruppen. Denn eigentlich müsste sich der Anwender die Quellen zu allem herunterladen und selbst kompilieren (Erläuterung im grünen Kasten). Das ist eine Menge Aufwand und erfordert Fachwissen. Deshalb gibt es Gruppierungen, die diese Arbeit abnehmen und als fertiges Paket mit Installationsroutine, Treibersammlung und Konfigurationsoberfläche zur Verfügung stellen. Diese Paketzusammenstellung nennt man Distribution.


Beispiele für Linux-Distributionen: 

  • ​​Kubuntu

  • Ubuntu

  • Opensuse

  • Mint

  • Debian

  • Fedora

  • MX Linux



KDE oder GNOME – das wurde ich unter Windows nie gefragt.


Bei diesen Fachbegriffen geht es um die grafische Benutzeroberfläche („Graphic User Interface“ ) des Betriebssystems. Darunter versteht man die Anordnung von Steuerelementen und/oder grafischen Symbolen, die es dem Anwender leichter machen sollen, bestimmte Aufgaben auf dem Computer auszuführen.

Als Nutzer von Windows oder MacOS haben Sie nur eine Oberfläche zur Verfügung. Bei Linux können Sie aus unterschiedlichen Benutzeroberflächen wählen. Bei der Installation können verschiedene Varianten installiert und später immer mal wieder gewechselt werden….je nachdem, welche man aktuell gerade benutzen möchte. Dabei unterscheiden sie sich vor allem in Optik und Ausstattung (wie bspw. der Umfang der Anpassungsmöglichkeiten). Zwei „Klassiker“ der Benutzeroberflächen sind KDE und GNOME.



Es wird von einem "Kernel" gesprochen - was ist das?


Kernel ist der „Betriebssystemkern“ und wird als erster direkt nach dem Bootloader (Erläuterung im grünen Kasten) geladen. Einen Kernel gibt es nicht nur bei Linux, sondern bei allen Betriebssystemen. Also auch bei Smartphone, Router, Windows, etc. Linux ist inzwischen auf vielen Geräten als Betriebssystem vorhanden. FritzBox, Fernseher, Telefonanlagen, Webcam, Steuerungsgeräte, Hardwarefirewall, usw.

Das Betriebssystem ist die Schnittstelle zwischen Hardware, Anwendersoftware und Anwender. Eine Anwendersoftware wie Word ist nicht das Gegenstück zum Betriebssystem, sondern es ist eine Ergänzung mit anderen Aufgaben. Eine Anwendersoftware baut quasi auf dem Betriebssystem auf. Man kann es als einzelne Schichten auffassen, welche aufeinander aufbauen.

 

Beim Start also (stark vereinfacht beschrieben): 

  • zuerst der Bootloader

  • dann der Kernel

  • dann die Kernelmodule und Treiber.

  • und zum Schluss ist dann die Anwendersoftware an der Reihe.



Warum Linux ? Kritik an "Recall-Funktion" bei Microsoft Windows 11

Warum gewinnt Linux an Popularität? Einer der Hauptkritikpunkte an Microsoft Windows 11 ist die sogenannte "Recall"-Funktion. "Recall" heisst wörtlich "Rückruf". In diesem Funktions-Zusammenhang wird es als zurückrufen bzw. erinnern verstanden. Hierbei wird mit Hilfe von regelmäßigen Bildschirmfotos (Screenshots) ihre Arbeit am Computer protokolliert. Diese Screenshots werden über Internet zur Analyse an Microsoft versendet. Ihr Nutzen soll es sein, in einer Datenbank nach ihrem Arbeitsablauf der letzten Wochen zu suchen. Es haben damit Dritte Informationen dazu, was SIE an ihrem PC machen. Auch wenn diese Funktion durch reichlich Kritik inzwischen deaktivierbar ist, zeigt sie leider "wo die Reise hingeht" bei marktbeherrschenden Unternehmen wie Microsoft.


Autoren von Teil II des Artikels: Jörg Reece und Andreas Paersch



 

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