Der Fall: Bei Ihnen meldet sich Ihr E-Mail-Provider und teilt Ihnen mit, dass über Ihr E-Mail-Konto sprunghaft so viel Versandaufkommen festgestellt wurde, dass die Vermutung auf ein "gehacktes" Konto besteht. Deshalb wurde Ihr E-Mail-Konto vorsichtshalber im Ausgang gesperrt. Was jetzt tun?
Tatsächlich hat sich auf dem eigenen Computer bzw. Laptop ein "Untermieter", der da nicht hingehört, eingenistet und sich auf diesem Weg an den Passwörtern für den E-Mail-Versand bedient. Jetzt ist definitiv eine Intensivreinigung des Computers (und ggf. den damit korrespondierenden Endgeräten wie Smartphone oder Router) erforderlich. Und wenn alle Maßnahmen überhaupt nicht greifen, so die IT-Profis, hilft dann leider nur der Festplattentausch... Aber jetzt erst einmal der Reihe nach:
Disclaimer: für alle im Artikel genannten Produkte erhalte ich keine Provision - in meinem Fall haben diese Lösungen geholfen und deshalb gebe ich gern die Empfehlung weiter.
Temporäres E-Mail-Konto
Um den Versand der eigenen E-Mails weiterhin zu ermöglichen, sollte erst einmal ein vom eigenen E-Mail-Provider getrenntes E-Mail-Konto angelegt (oder reaktiviert werden) wie bspw. "meine.firma@gmail.com". Der E-Mail-Eingang ist ja weiterhin möglich - der E-Mail-Ausgang wird dann über die Ersatzadresse geregelt. Und am besten immer eine kleine Information in die E-Mail dazuschreiben, dass aufgrund von technischen Problemen zeitweise diese temporäre Ersatzadresse verwendet wird.
Viren-Check
Bitte prüfen Sie in Ihrem Anti-Virenprogramm (bspw. Kaspersky, Avast,.... ), ob es
installiert und aktiv ist
auf dem aktuellen Stand ist
über die Funktion einer Komplett-Untersuchung verfügt, die Sie am besten gleich zweimal aktivieren sollten.
Tiefergehende Untersuchung I: RogueKiller
Im Einsatz waren diverse Anti-Maleware-Programme, die jedoch keine Schädlinge ermittelt haben. Erfolgreich war die Software "RogueKiller Anti Malware", die gleich beim ersten Durchlauf ungebetenen Gäste aufzeigte und "vor die Tür warf". Die Software hat eine Version als kostenfreie Lösung - die kleinere der kostenpflichtigen Lösungen ist für unter EUR 20.-- pro Jahr zu haben.
Tiefergehende Untersuchung II: Desinfec´t
Die Empfehlung auf diese Lösung wurde mir gleich von drei Kontakten aus meinem Netzwerk mitgegeben:
Die Software gibt es als Sonderheft der Zeitschrift ct und kostet unter EUR 20.--. Das Heft hat eine beigefügte DVD - dazu benötigen Sie einen 16 GB Datenstick.
"Im Unterschied zu einem installierten Virenscanner läuft Desinfec't als Live DVD und analysiert das möglicherweise infizierte Windows-System, wenn es nicht in Betrieb ist. Dadurch können sich vorhandene Schädlinge nicht aktiv vor dem Scan verstecken, sodass sie leichter gefunden werden könnten." Quelle: https://www.heise.de/download/product/desinfect-71642
Bewertung: der Umgang ist nicht so ganz einfach und für viele User sicherlich mit zu vielen Fragezeichen versehen (dann besser Ihren Technik-Vertrauten ansprechen). Es ist aber eine Powerlösung, die sehr viel "unter der Haube" hat und wesentlich die Sicherheit auf Ihrem Computer unterstützt. Auf meinem Computer wurde nach zwei Durchläufen nichts mehr gefunden - ich werde Desinfect auf alle Fälle regelmäßig einsetzen.
Weitere Maßnahmen
Sichern Sie die Arbeit an Ihrem Computer noch stärker ab:
Prüfen Sie den Einsatz eines VPN-Tunnels (dies ist eine Software): "Virtuelle private Netzwerke (VPN) leiten deinen Datenverkehr durch einen VPN-Tunnel – eine verschlüsselte Verbindung zwischen deinem Gerät und dem Ziel im Internet. Ein VPN-Tunnel verschlüsselt nicht nur deine Daten, sondern verschleiert darüber hinaus auch deine IP-Adresse und deinen Standort. Geradezu wie ein gepanzertes Auto, das dich ganz geheim von Punkt A nach Punkt B bringt und dich von jeglichen Gefahren, die draußen lauern, abschirmt." Quelle: https://nordvpn.com/de/features/next-generation-encryption/
Sichern Sie die Daten auf Ihrem Computer gegen unerlaubtem Zugriff durch Verschlüsselungsprogramme wie VeraCrypt (übrigens kostenfrei!) Quelle: https://sourceforge.net/projects/veracrypt/
Sollten Sie diesen Artikel entdeckt haben, weil Sie aktuell einen Virenbefall auf Ihrem Computer haben, so hoffe ich, Ihnen mit diesen Empfehlungen weitergeholfen zu haben. Sollten Sie noch "verschont" sein von diesen Problemen, dann heben Sie sich den Link auf den Artikel doch auf oder drucken Sie sich die Seite aus und heften es in Ihre "Notfall-Mappe".
Wenn Sie Fragen zu den angesprochenen Themen haben, melden Sie sich doch direkt bei mir in meiner >> Video-Sprechstunde.
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